ABSCHIEDSINTERVIEW UWE JASCHKE



Im Juli haben wir uns von unserem langjährigen Kollegen Uwe Jaschke verabschiedet. Uwe Jaschke war Studienleiter der Fachstelle Personalberatung. Dieses Interview haben wir am 5. Juli 2022 mit ihm geführt.






Wie lange warst du beim IPOS? 


Ich habe am 1. Oktober 2009 im Zentrum für kirchliche Personalberatung angefangen, das wenig später mit dem ZOS zum IPOS fusionierte. Es sind nun fast 13 erfüllte und spannende Jahre geworden. 

 

Wofür warst du zuständig? 


Die Zuständigkeiten haben sich im Laufe der Jahre verschoben. In den ersten Jahren haben personaldiagnostische Verfahren für die Aufnahme in den Dienst der EKHN sowie im Rahmen der Personalentwicklung Potentialanalysen in weiteren Gliedkirchen der EKD sowie für diakonische Einrichtungen, u. a. auch für kirchliche Führungskräfte im Mittelpunkt gestanden. Später bin ich dann stärker in der Beratung tätig gewesen:

Laufbahnberatung, Bewerbungstraining, aber auch Beratungen zum Themenfeld Beruf und Gesundheit gehörten dazu. Zuletzt kam noch die Beratung vor dem Ruhestand dazu.

 

Was war das größte Highlight für dich während deiner Zeit im IPOS? Und was die größte Herausforderung? 


Das ist keine einfache Frage, weil es so viele Highlights gab in diesen Jahren. Fachlich war es ein Highlight, die personaldiagnostischen Formate in der Pandemie im digitalen Raum zum Laufen zu bringen. Das war einerseits Herausforderung, andererseits Highlight, weil es in Zusammenarbeit mit dem Personaldezernat so gut geglückt ist  z. B. die Komplexität der Assessmentcenterarchitektur digital abzubilden und das ohne Qualitätseinbußen unter Wahrung der bestehenden Standards.


Ansonsten erinnere ich mich sehr gern an die enge Zusammenarbeit mit Personalberatungen anderer Kirchen an zwei herausragende Ereignisse: Zum einen als wir die Fachlichkeit dieses damals noch jungen Beratungsformats erarbeitet haben, um es im Raum der EKD bekannter zu machen. Nun sind wir ein Kreis mit Kolleginnen und Kollegen aus 7 Personalberatungen. Im Rahmen unserer Treffen in München hatten wir Gelegenheit, unsere Arbeit dem damaligen Ratsvorsitzenden der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, vorzustellen.


In all den Jahren gab es viele Herausforderungen. Die Personalberatung bewegt sich ja im Spannungsfeld zwischen Interessen der Organisation und den Bedürfnissen und Wünschen der Mitarbeitenden. Individuell passende Lösungen zu finden, die für beide Seien gut und gangbar waren, das war auch herausfordernd, aber auch spannend und manchmal auch anstrengend.


Ich erinnere mich auch an Verfahren, wo in großer zeitlicher Enge Feedbacks zu geben waren, die differenziert, wahrhaftig und wertschätzend sein sollten. Das war für mich persönlich auch oft sehr stressig und bedeutete Arbeit bis Mitternacht und darüber hinaus. Gerade in diesem sensiblen Bereich, wo man Mitarbeitenden u. U. sehr nahe kommt, da braucht es ausreichend Zeit, sowohl für die Ausarbeitung der Verfahren als auch für die Durchführung und Nachbereitung. 


Was wird deine zukünftige Tätigkeit sein? Und worauf freust du dich da besonders?


Ich werde weiter auf dem Gebiet der Personalberatung tätig sein, also ähnliche Aufgaben wie in der EKHN wahrnehmen, nur in der EKvW (Evangelische Kirche von Westfalen). Mein Einsatzort wird das Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung in Villigst bei Dortmund sein. Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen, den Austausch und die Zusammenarbeit mit den anderen Dozenten vor Ort und in besonderer Weise auf einen neuen Bereich, in dem es darum gehen wird, personaldiagnostische Tools mit Aus-, Fort- und Weiterbildungsformaten zu verbinden.  Da betreten wir Neuland.


Über das Pastoralkolleg, für das ich zusätzlich tätig sein werde, werde ich mit Kolleginnen und Kollegen der Rheinischen Kirche, der Reformierten Kirche sowie der lippischen Kirche zusammenarbeiten.


Dein Lieblingsvers / Motto / Spruch? 


"Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit."

(2. Timotheus 1, 7)


"Der größte Feind des Wissens ist nicht Unwissenheit, sondern die Illusion, wissend zu sein."

(Stephen Hawking)


"Nur wer sich ändert, bleibt sich treu."

(Wolf Biermann)

 

Dein Lieblingsort? 


Auch nicht einfach zu beantworten. In Friedberg mochte ich die schattigen Plätzchen unter den Bäumen im Garten hinter dem IPOS. 

Ansonsten mag ich Park- und Seenlandschaften wie die in und um Potsdam, aber auch die teils bewaldeten und hügeligen Küstenabschnitte an der Ostsee südlich von Arhus in Dänemark. Ich glaube, ich habe viele Lieblings- und Kraftorte, an die ich gern zurückkehre.

 

Deine Buchempfehlung? 


Fachlich: "Rethinking HR – 32 Impulse für innovative Personalarbeit" von Julia Collard und Sven Schnitzler


"Wider den Gehorsam" von Arno Grün


Vielen Dank für das Interview, lieber Uwe! Wir wünschen dir Gottes Segen für deine neuen Aufgaben!


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