in memoriam Eva Renate Schmidt

Das IPOS trauert um die Gründerin der Gemeindeberatung, Dr. Eva Renate Schmidt,

die am 13. Januar 2022 gestorben ist.


1973 begann sie mit der Ausbildung von Gemeindeberater:innen – als erste Ausbildung in Organisationsentwicklung im deutschsprachigen Raum. Gut zwei Jahrzehnte leitete und prägte sie die Gemeindeberatung der EKHN.


Zusammen mit Hans Georg Berg veröffentlichte sie 1995 das Handbuch „Beraten mit Kontakt. Gemeinde- und Organisationsberatung in der Kirche“, das schnell zum Standardwerk wurde und seitdem mehrere Neuauflagen erfahren hat.


Wir werden sie in dankbarer Erinnerung halten – besonders die unter uns, die das Privileg hatten, sie persönlich kennen zu lernen.


Unten finden Sie einen Nachruf von Gerd Bauz, ehemaliger Leiter des IPOS, Erinnerungen von Ulf Häbel, langjährige Studienleitung für Gemeindeberatung auf dem Lande, sowie ein Interview aus dem Jahr 2014.


Eine Würdigung ihres Lebens und ihrer Arbeit – die weiter über die Gemeindeberatung hinaus prägend war –

  findet sich auch auf der Seite der EKHN.


Ein Nachruf von Gerd Bauz:

ERS – Pionierin

 

Eva Renate Schmidt, * 7. April 1929 in Karlsruhe; † 13. Januar 2022 in Valdora, hat vieles angestoßen.

 

Das biografisch Erste ist weitgehend vergessen. Ach, was wäre, sie wäre dabeigeblieben?

 

Frauenemanzipation und Organisationsentwicklung, ihre zwei großen Terrains, wären schon irgendwie bestellt worden. Die Gewinnung der Arbeiterschaft aber ist der evangelischen Kirche in Deutschland seit 150 Jahren und nach wie vor fremd. Dabei war Eva Renates Initiative großartig, hoffnungsvoll und innovativ.

 

Am 18.04.2014 in Valdora hat sie in einem Interview (erschienen Inder ZOEGB Nr. 14, S. 62f.) erzählt:

 

„Ich war an Jugendarbeit interessiert und dann hatte ich einen Teil meines Geldes als Fabrikarbeiterin in einer Möbelfabrik verdient, wo mein Vater war. Und von da an hat mich das sehr interessiert: Kirche und Arbeiter. (…) Ich habe dann auch meine Examensarbeit darüber geschrieben: „Seelsorge der Kirche am Arbeiter“. Das war ein wichtiges Thema nach dem Zweiten Weltkrieg, wie die Kirche den Arbeiter wiedergewinnt. Ist ja nicht gelungen, aber das war ein heißes Thema. Dann haben sie mich nach Mannheim geschickt. Ich sollte rausfinden, was die Kirche für die junge Arbeiterin tun könnte. Da bin ich mit großem Elan hin. Habe mir auf Pump einen Motorroller gekauft, so eine Lambretta - und bin in diese Fabriken gefahren. (…) Nach Reisen durch diese großen Firmen Mannheims, Sunlicht, Felina, Elbeo, wie die alle hießen, hatte ich eine Liste von jungen Arbeiterinnen, die da arbeiteten. Mir war ziemlich schnell klar, die sind bis Samstag in der Volksschule, sonntags werden sie konfirmiert, Montag fangen sie in einer Fabrik an mit 14 Jahren damals noch. Nach zwei, drei Monaten erkennen sie die Gesichter dieser jungen Frauen nicht mehr wieder. (…) Dann habe ich gesagt: „Da muss man was machen! Zwischen Schule und Fabrikanfang sollten wir als Kirche Seminare anbieten. Da hat sich die Kirche und vor allen Dingen auch der Bundesjugendplan sofort eingelassen. (…) Ich habe gesagt, das müssten mindestens sechs Wochen sein. Da gehe ich mit denen in ein Jugendheim irgendwo und hole mir Leute dazu, die sie vorbereiten auf die Erwachsenenwelt, sowohl psychisch als auch medizinisch. Also ich habe mit denen geübt, wie man mit einem Vorarbeiter verhandelt. Das Betriebsverfassungsgesetz gab es damals noch nicht. Das kam erst Mitte der 50er. Ich habe 1954 damit angefangen, und eine große Unterstützung erfahren. Eine Staatsanwältin hat gesagt: ‚Ich mach da mit, ich informiere eine Ärztin, einen Professor der Filmforschung; der kann erklären, wie es hinter der Bühne zugeht, um ein bisschen kritisch zu werden. Dann habe ich jeden Tag mit denen geübt. Die mussten immer eine kleine Rede halten um zu lernen, wie sie sich durchsetzen. Ich habe dann auch eine Produktion mit ihnen gemacht. Ich hatte manchmal 60 oder 80 junge Frauen in einem Seminar. Ich erinnere mich, da haben wir einmal so einen Taschentuchbehälter hergestellt, also sehr simpel aus Kunstleder. Da habe ich gesagt: ‚Jetzt müssen wir erst mal überlegen, wie viele Arbeitsgänge werden denn das sein?‘ Da haben wir die Arbeitsprozesse geteilt und die haben dabei gelernt, was es bedeutet, wenn in Akkordarbeit der Mensch neben mir im selben Tempo arbeitet. Also es waren auch so arbeitsphysiologische Dinge.“

 

Ist das nicht schon die ganze Eva Renate, ihre Wahrnehmung der Menschen und der Aufgabe, in Bezug zur Zeit, zur Welt und zu ihrer Kirche, zur eigenen Berufsrolle sowie ihr ganzes reflektiertes und praktisches Herangehen? „… und dann habe ich nach zwei Jahren gesagt: ‚Also für die Arbeit muss ich eigentlich noch was lernen.“ Das hat sie dann getan und noch öfter gesagt und getan.

 

Inspiration, Idee, Impuls, Information, Initiative, Innovation, Implementation – diese Kette mit den notwenigen Schleifen und der Überwindung unvermeidlicher Widerstände ist ihr hervorragend gelungen bei der „Organisationsentwicklung“ im deutschsprachigen Raum: Historisch erstes Pilotprojekt (nur Rudolf Wimmer ist im gleichen Jahr gestartet und geblieben, heute osb Wien Consulting GmbH), erste Ausbildung (seither jährlich ein neuer Jahrgang), erstes Institut (später auch so benannt, IPOS), nächstes Jahr also 50 Jahre Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung in der EKHN. Von Anfang an hat sie „Interne Beratung“ gedacht - und diese Form wird sich erst rund 30 Jahre später ausbilden. Und sie hat „Interne Beratung“ in der Ausprägung einer spezifischen Fachlichkeit, der „Gemeindeberatung“ entworfen, angepasst an die Kirche/n als einem vielfacettigem Gebilde: Gemeinschaft der Heiligen, Gemeinschaft der Gläubigen, Gemeinde-Gemeinschaft, Institution, Bewegung, Organisation, Netzwerk, Kooperationsverbund teilautonomer Systeme, Gesellschaft in der Gesellschaft usw.; gut erforscht und unerforscht; übrigens öfter ‚ins System gefallen‘, bisher immer wieder aufgetaucht.

 

Heute ist die Gemeindeberatung, deren Pionierin Eva Renate Schmidt war, mit ca. 40 eigenständigen unterschiedlichen Einheiten vertreten in den evangelisch und römisch-katholischen Kirchen in A, D, CH. mit ca. 1.000 haupt-, neben- und freiberuflichen Kolleg:innen. Als loser Verbund zusammengehalten durch regelmäßige Fachtagungen und ein jährlich erscheinendes Periodikum, die kleine Schwester der ZOE, die Zeitschrift für Organisationsentwicklung und Gemeindeberatung, ZOEGB.

 

Die Ausbildung zur „Organisationsentwicklerin und Gemeindeberaterin“ ist lebendig wie eh und je, nimmt klug die echten Innovationen in der Weiterentwicklung der Zunft auf und pickt sich gelassen die kleinen Fortschritte heraus, die in den Modewellen enthalten sind. Das vermag sie u. a., weil die Einbindung wechselnder externer Trainerinnen aus allen relevanten Haltungs-, Denk- und Handlungsschulen zum Konzept gehört, aus den USA, den Niederlanden, Schweiz und Österreich (besonders Wien, wo ein besonderes Nest ist, wenn die erste Generation auch als Exilierte in den USA reüssieren musste). Das Angebot aus Friedberg/Hessen, gegründet durch Eva Renate Schmidt, gehört fachlich zu den bestplatzierten systemischen OE-Ausbildungen.

 

Für die verschiedenen Ausbildungen und den Zusammenhalt von OEGB ist seit 1995 ein bleibender methodischer Anker das Handbuch „Beraten mit Kontakt - Handbuch für Gemeinde- und Organisationsberatung“ (2004) - welch eine Qualität angesichts der großen seitherigen Fortschritte. Eva Renate Schmidt und Hans Georg Berg als Autor:innen seien bedankt!

 

Ein ‚Beraterkollege‘, der sich weder so genannt noch verstanden hat, der entsprechend bisher auch kaum so gesehen und genutzt wird, hat für sich als Grabinschrift überlegt, was wir in unsere Profession einzig anbieten und hoffen können.

 

Ich benötige keinen Grabstein, aber

Wenn ihr einen für mich benötigt

Wünschte ich, es stünde darauf

Er hat Vorschläge gemacht.

Wir haben sie angenommen.

Durch eine solche Inschrift wären
Wir alle geehrt

(Bert Brecht)

 

Um Eva Renate Schmidt noch ein Stück in Bert Brecht zu spiegeln, sei erinnert an sein Gedicht „Der Zweifler“ mit einer ganzen Kaskade guter Fragen:

 

… Seid ihr wirklich im Fluß des Geschehens? Einverstanden mit
Allem, was wird? Werdet ihr noch? Wer seid ihr? Zu wem
Sprecht ihr? Wem nützt es, was ihr da sagt? Und nebenbei:
Läßt es auch nüchtern? Ist es am Morgen zu lesen?
Ist es auch angeknüpft an vorhandenes? Sind die Sätze, die
Vor euch gesagt sind, benutzt, wenigstens widerlegt? Ist alles belegbar?
Durch Erfahrung? Durch welche? Aber vor allem
Immer wieder vor allem anderen: Wie handelt man
Wenn man euch glaubt, was ihr sagt? Vor allem: Wie handelt man? …

 

Eva Renate Schmidt sei die Schluss-Sentenz:

„Ausgangspunkt und Ziel aller Beratung ist es, die Wahrnehmungsfähigkeit der Klientenorganisation zu verbessern.“ (in: Schmidt / Berg 2004, S.116)


Es war einmal…


(Erinnerungen an Eva Renate Schmidt von Ulf Häbel)


…eine gute, vertraute Nachbarschaft

Es war Anfang der 80er Jahre. Eva Renate Schmidt wohnte damals in Gelnhausen. Sie war Studienleiterin der Gemeindeberatung in der EKHN. Ich war 1979 als Gemeindepfarrer nach Büdingen gekommen und kannte Eva Renate aus der Ausbildung zum Gemeindeberater und gemeinsamer Beratertätigkeit. Wir kannten uns gut. Der Weg zueinander war kurz; Büdingen und Gelnhausen liegen auch nur ein paar Kilometer voneinander entfernt. So kam es, dass meine Frau, unsere zwei kleinen Jungs und ich gelegentlich bei Eva Renate zu Gast waren in ihrem Haus oder draußen im Garten am Grill. Das erfreute besonders unsere Buben. Wir schätzten den Kontakt und nutzten ihn auch – eine gute, vertraute Nachbarschaft.


Ich habe damals erfahren – heute in der Rückerinnerung bewundere ich es – wie Eva Renate auf der einen Seite einfach, zugewandt, pragmatisch war und auf der anderen Seite sehr strukturiert, zielorientiert, grenzüberschreitend handelte. Sie war in einem international konzipierten Beraternetzwerk engagiert, in das ich dann auch eingetreten bin. Das nannte sich IAASS (International Assoziation of Applied Social Scientists) wenn ich es richtig erinnere. Später wurde es in CCE (Certified Consultants Europe) umbenannt. Ich weiß nicht, ob es das noch gibt.


Bei dem Bemühen, unsere Beratertätigkeit vor Ort weiter zu professionalisieren und mit anderen zu kommunizieren, zu vernetzen und perspektivisch weiterzuentwickeln kam die Idee auf, einen Kongress für deutschsprachige Gemeinde(organisations)berater zu organisieren. Der fand dann auch in einem österreichischen Kloster statt. Das Thema war so etwas zwischen Selbstorganisation und Leitung in sozialen Systemen. Bei der Vorbereitung dieses Seminars sagte Eva Renate – beiläufig und zugleich weitsichtig -: „Nimm doch deine Buben mit. Sie finden bestimmt die Berge schön. Und Kinder tun immer gut, wenn Erwachsene über das Leben nachdenken. Kinder bringen Bewegung rein und erden das Ganze.” So war es auch.


Ein Beraterkongress in den Alpen („Wer ist hier eigentlich der Bestimmer?“)


Die zur Tagung angereisten Berater:innen trafen sich zu einer ersten Gesprächsrunde. Hans Georg Berg hatte alles gut vorbereitet und organisiert. Nun ging es um die innere Struktur der Tagung – Zeiteinteilung, Beiträge, Impulse, Arbeitsformen usw. Da hielten sich alle zurück; es wollte niemand gleich vorpreschen. In diese Suchphase der Tagung platzten meine kleinen Jungs. „Papa, hier gibt es ein Schwimmbad. Wir wollen baden gehen. Wann müssen wir wieder da sein, und wann gibt’s was zu essen?“ In die etwas verdutzte Runde rief dann der Jüngere: „Und wer ist hier eigentlich der Bestimmer?“ Schweigen. Eva Renate, neben der ich saß, flüsterte mir ins Ohr: „Der hat recht, das ist genau die Frage.“


Das Thema dieser Tagung lautete auch in dieser Richtung: Selbstorganisation und Leitung. Diese Thematik hat uns lange und oft in der Beratung begleitet – Eva Renate und mich auch in der kirchenpolitischen Auseinandersetzung der 80er und 90er Jahre. Wir waren einige Jahre in der Synode, dem leitenden Gremium unserer Kirche, sie im Präsidium, ich als normaler Synodaler. In diesem Zusammenhang hat uns oft die Frage beschäftigt: Wieviel Freiheit und Selbstorganisation kann man synodalen Arbeitsgruppen und Initiativen zumuten? Ich gehörte zu der synodalen Gruppe „Offene Kirche?“ Wieviel „von oben“ verantwortete Steuerung/Leitung ist nötig? Und wenn schon zentrale Steuerung geboten ist, wer übt sie dann wie, mit welchen Mitteln und mit welcher Sprache aus? In diesem Zusammenhang hat Eva Renate Schmidt durch ihr Engagement in der feministischen Theologie und die angemessene Stärkung der Rolle der Frau in der Kirche für viel Diskurs und Bewegung gesorgt. In diese aufregende kirchenpolitische Debatte passte die zugespitzte Frage: „Darf eine Frau Bischöfin werden?“


In diese bis heute währende Debatte um die Selbststeuerungskräfte und/oder zentralistische Steuerung/Lenkung passte eine Tagung der Gemeindeberatung 19… in Arnoldshain. Dort vertrat ein hoher Funktionär aus dem Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland die Meinung, dass in der Kirche notwendige Veränderungen (sprich Reformen) nur zentral von oben gesteuert gelingen würden. Die Gemeindeberater (ich auch) waren der Meinung: Wirkliche und nachhaltige Veränderungen kommen „von unten“. Das Feuer brennt von unten.

In der Debatte um Reformen – Top-down oder Bottom-up – war Eva Renate Schmidt auf der Seite derjenigen, die den Engagierten an der „Basis“ in den Ortsgemeinden und Initiativgruppen viel zugetraut haben.


Von manchen Beratungen, die ich mit ihr erlebt habe, ist mir ihre Einstellung in Erinnerung: Lass die mal handeln; die kriegen das schon hin! Diese beraterische Haltung, die den sogenannten Klienten etwas zutraut, sie ermutigt, ihre Ressourcen nutzt, halte ich bis heute für richtig: Traut euch etwas zu. Ihr könnt mehr als ihr denkt!


Der Glaube an den guten Ausgang der Dinge


Für Eva Renate Schmidt war Gemeindeberatung nicht nur ein Bemühen um angemessene Organisationsstrukturen oder effektive Handlungsmuster. Es war auch immer eine Frage nach der Haltung des Beraters gegenüber dem Klienten: Gibt es da Wertschätzung, das Zutrauen zu seinen Ressourcen, eine optimistische Lebenseinstellung – eben den Glauben an den guten Ausgang?


Hinter der interaktionistischen und technokratischen Sicht auf die Organisation Kirche leuchtete eine optimistische und theologisch reflektierte Lebenseinstellung auf. Diese Sichtweise habe ich und haben auch andere mit ihr geteilt.

Ich erinnere mich an manche Gespräche (am Kamin oder in Ausbildungslaboratorien, bei Beratungen oder in Klausuren), in denen biblische Texte und Visionen von gelingenden Leben eine Rolle spielten. Das waren die Visionen des Propheten Jesaja von einem „Frieden ohne Ende“, die Reichgottesgleichnisse von Jesus. Wir nutzten Texte von Ernst Bloch (Geist der Utopie, Das Prinzip Hoffnung) und von Jürgen Moltmann (Theologie der Hoffnung). Die Beratung einer Kirchengemeinde (oder auch einer anderen sozialethisch relevanten Organisation) verlangt über den analytisch orientierten, ökonomisch-statistischen Blick hinaus die Hinwendung zu den Lebenszusammenhängen der Menschen.


Man kann das Dorf, in dem ich seit 32 Jahren lebe, aus ökonomisch-statistischem Blickwinkel betrachten. Das tun manche analytisch orientierte Institute. Sie zählen und erfassen alles, bringen es in Statistiken und zu Prognosen. Da werden die Kilometer des Straßennetzes, Wasserleitungen und Kanalisation, die Entfernung zur Autobahn oder zu Einkaufszentren, Kaufkraft und Mietzinsniveau, Arbeitsmarkt und Freizeitangebote, Geburten- und Sterberaten,… gezählt und zu einer Prognose hochgerechnet. Die lautet dann: Ihr seid ein sterbendes Dorf. Doch Dörfer sterben nicht, wenn die Statistiker und Technokraten das hochgerechnet haben. Dörfer leben, solange Menschen da leben wollen.


Als ich mit meiner damals siebenköpfigen Familie nach Freienseen gezogen bin, waren Eva Renate Schmidt und Hans-Georg Berg erste Besucher aus der Gemeindeberatung. Bei einem Dorfrundgang machte Hans-Georg damals viele tolle Fotos, die wir später ausgestellt haben. Und es gab Begegnungen mit Leuten aus dem Dorf und Gespräche über das Dorf. Freienseen liegt am Rand des Vogelsbergs, und da hält sich das Gerede über die sterbenden Dörfer bis heute.


Meine Sicht vom Dorf als liebenswerter Lebensraum verdanke ich auch ein bisschen Eva Renate Schmidt und der Gemeindeberatung. Zum Schluss ein paar Worte in wertschätzender Erinnerung:

Man braucht eine Vision, die weiter reicht, als die schon gemachten Erfahrungen, die hinter uns liegen.

Vertrauen ins Gelingen überwindet die Angst vor möglichem Scheitern.


Zu den Bedenkenträgern, die man in allen Lebensbezügen findet, geselle dich als Pionier dazu.

Und wenn sie sagen: „Das geht alles nicht, weil…“, dann halte dagegen: „Es ginge doch, wenn…“.

Alle sagten: „Das geht nicht.“ Dann kam eine oder einer, die oder der hat das nicht gewusst – und hat es einfach gemacht.  


Man muss doch an den guten Ausgang der Dinge glauben.


In dankbarem Gedenken an Eva Renate Schmidt


Ulf Häbel

Interview mit Eva Renate Schmidt, erschienen in der Zeitschrift für Organisationsentwicklung und Gemeindeberatung (ZOEGB) Nr. 14 (erschienen im September 2014)

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